Königsstadt Meknès

In der Königsstadt Meknès kommen all jene Touristen auf ihre Kosten, die mittelalterliches Stadtflair lieben. Und wem das dann zuviel der Medina-Atmosphäre ist, erlebt  in der Ville Nouvelle ein „mondänes“, unter französischer Herrschaft entstandenes Stadtviertel im östlichen Teil der Stadt. Mèknes bietet viele schöne kulturhistorische Anlaufpunkte. Für wen was dabei ist, erfahren Sie hier!

Die Medina von Meknès: Die orientalische Altstadt stammt aus dem 10. Jahrhundert und brach im 18. Jahrhundert zur vollen Blüte unter islamischer Prägung aus. Eine fast 40 Kilometer lange Mauer zeigt noch heute die historischen Grenzen der Kernstadt mit ihren beeindruckenden, mosaikbestückten Toren. Mit dieser Mauer konnten die beeindruckenden Sehenswürdigkeiten bewahrt werden, u. a. zahlreiche Moscheen, die der Stadt den Spitznamen „Stadt der hundert Minarette“ verliehen haben. Im Inneren erwartet die Besucher außerdem ein lebhaftes, aber nicht ganz so quirliges Besucherspektakel wie in Fès. Die UNESCO erkärte ihre Altstadt im Jahre 1996 zum Weltkulturerbe.

Place el Hedim mit grünen Türmchen

Wer durch die imposanten Tore geht, landet meist als erstes in einem der ursprünglichen Souks (Basarviertel), die sich um die Moschee herum gliedern. Die Souks in Mèknes sind weniger touristisch geprägt, weniger überlaufen und auch weniger teuer ist als in Marrakesch oder Fès. Aber dennoch: Auf dem Place El-Hedime befindet sich der überdachte Souk. Bei Einbruch der Dämmerung wird dieser Platz immer belebter. In diesem Ambiente, dem Place Djamaa el Fna in Marrakesch vergleichbar, mit Feuerschluckern, Märchenerzählern, Schlangenbeschwörern und Gauklern fühlt man sich wie in einer anderen Welt.

Das Stadttor Bab Mansour aus dem Jahre 1732

Besonders orientalisch mit grüngedeckten Türmchen geht es auf dem Place el Hedim zu, der zwischen der Altstadt und dem Königsviertel direkt am berühmten, keramikgeflieste Stadttor Bab Mansour  liegt. Bab Mansour wird zu einem der schönsten Tore weltweit gezählt und stammt aus der Zeit des Herrschers Moulay Ismail. Und direkt am Tor wurden früher Gerichtsverhandlungen abgehalten und die Köpfe der Hingerichteten ausgestellt.

Während auf dem auf dem Hauptplatz (El Hedim) vorwigend Fertigwaren für touristische Zielgruppen zu finden sind, entdeckt man die einheimischen Produkte eher, je tiefer man in die Medina hineingelangt, so etwa in der Rue Souk es-Sebbat. Auch die Koranschule Medersa Bou Inania ist ein sehenswerter, touristischer Ort mit vielen dekorativen Elementen mit Innenhof, Studentenzimmer und Terrasse.

Musée Dar Jamaï: In einem Wesirpalast aus dem 19. Jahrhunderts liegt das Musée Dar Jamaï. Neben den Ausstellungsstücken aus der kunsthandwerklichen Volkskunde ist für viele das Obergeschoss interessant, wo Besucher einen Eindruck der herrschaftlicher Wohnkultur des 19. Jahrhunderts bekommen. Stickereien mit Goldfäden, Porzellan und alter Schmuck bieten einen ausführlichen Überblick über den Glanz der vergangenen Zeiten des Königreichs sowie über die materielle und religiöse Kultur der Region.

Mausoleum des Mulai Ismail (Moulay Ismail): Landestypisches architektonisch beeindruckendes Grabmal des Mulai Ismail „der Blutige“, der zweite Sultan der bis heute regierenden Alawiden-Dynastie, der im Jahr 1727 dort beerdigt wurde. In der Geschichtsschreibung wird er als grausamer, sadistischer und zügellosen Herrscher bezeichnet und ruht heute in einem weißen Sarkophag.

Das Mausoleum ist eine von drei Grabmoscheen Marokkos, die auch von Anders- bzw. Ungläubigen betreten werden darf. Durch einen mit glasierten Kacheln geschmückten Vorraum betritt man den von Arkaden umgebenen Innenhof und erreicht daraufhin den Vorraum des eigentlichen Mausoleums. Über den Gräbern Moulay Ismaels und seiner Söhne und Enkel schwebt ein riesiger Kronleuchter – neben den Gräbern stehen zwei große Standuhren, welche Geschenke vom Sonnenkönig Ludwig XIV. sein sollen.

Ruinen der Palastanlage Dar Kebira – die Kaiserstadt: Zu Beginn seiner Herrschaft ließ Moulay Ismail zwischen Mèknes Medina und der Kasbah Mérinide die Kaiserstadt Dar Kebira mit einer Reihe von Gärten und Palästen errichten, die zusammen den Dar El Makhzen, den königlichen Palast bildeten. Heute sind wegen Verwüstung und Erdbeben vom Palast nur noch Ruinen übrig.

Jemaa el Kebir: Zu den wichtigsten Moscheen der Stadt zählt die Große Moschee, die Jemaa el Kebir, die im 7. Jahrhundert gebaut wurde und mit ihren Toren mit atemberaubend schönen und in Stein gehauenen Vordächern beeindruckt. Die große Moschee besitzt 12 Eingänge und bildet den Mittelpunkt der Altstadt von Meknes.

Medersa Bou Inania: Die Koranschule wurde 1356 unter der Dynastie der Meriniden fertiggestellt und ist heute weiterhin eines der bedeutenden islamischen Bauwerke der Stadt. Der Innenhof mit Reinigungsbrunnen ist mit sehr schönen Fliesen und Holzschnitzereien ausgestattet. Das obere Geschoß, das von einer zedernholzgeschnitzten Galerie zum Innenhof hin begrenzt ist, beherbergt die engen Zellen der Koranschüler. Im 16. Jahrhundert wurde die Medersa um ein theologisches Institut erweitert.

Sehenswertes in der Nähe von Meknès: Römerstadt Volubilis

Römische Ruinenstadt Volubilis

Volubilis: Die römische Stadt ist eine Ausgrabungsstätte (seit 1997 UNESCO-Weltkulturerbe) mit gut erhaltenen Ruinen und kunstvollen Mosaiken ist archäologisch gesehen Marokkos älteste Stadt. Dieses alte Handelszentrum liegt etwa 30 Kilometer nördlich von Mèknes und ist ein beliebter Ausflugsort von Städtetouristen und Rundreisenden, die auf dem Weg von Chefchaouen nach Mèknes fahren. Hier liegt der bekannteste Wallfahrtsort des Maghreb Moulay Idriss etwa 2,5 km von der alten Handelsstadt entfernt. Hier wandelt man durch römische, säulenflankierte breite Straßen mit Tempeln und alten Thermen, inspiziert das Alltagsleben der Römer und besichtigt  die erhaltenen Hauptbauwerke Basilika und Triumphbogen.

Beste Reisezeit für Meknès

Mèknes eignet sich für einen ganzjährigen Städtetrip, insbesondere zwischen April und Oktober aber ist es hier besonders warm und sonnig und das Klima eignet sich gut für Stadtführungen und Flanieren mit ausgedehnten Café-Besuchen.

Sie möchten Ihren Mèknes-Trip nicht alleine gestalten? DIAMIR Erlebnisreisen bietet anspruchsvolle Rundreisen entlang der Kulturhöhepunkte Marokkos an!